Herr Wimmer, lassen Sie uns auf Ihr Jahr 2017 zurückblicken. Ihre Tour begann für Sie im März in Osnabrück. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

W.: Osnabrück hat sich für mich immer als  gutes Pflaster erwiesen. 2015 bin ich dort Zweiter geworden. Dann konnte ich gewinnen, und heuer im März sind meine Erinnerungen mit einem zweiten Platz auch durchaus positiv.

Die meisten Ihrer Turnierstationen bestreiten Sie mit dem Auto, auch Wittelsheim (Frankreich). 2016 sind Sie Zweiter geworden. Heuer hat es zum sechsten Platz gereicht. Wie lautet hier Ihr Fazit?

W.: Relativ zufrieden (lacht). Die Konkurrenz schläft ja nicht. Bei der Tour spielen generell ehemalige Nationalspieler. Von daher ist das Niveau sehr hoch. Ausrutscher sind nicht erlaubt.

Stichwort Ausrutscher: Nach Ihrem Start in Wittelsheim spielten Sie weiterhin in Frankreich. Sie hatten Ihren ersten Wettkampf in Paris. Am Ende stand ein elfter Platz zu Buche.

W.: Ein schwaches Spiel hat mir da sportlich das Genick gebrochen. Ich habe gut begonnen, aber das eine Match hat mir sämtliche Chancen auf die vorderen Tabellenplätze genommen. Sportlich lief es zwar nicht so gut, aber Paris ist mit seinen Sehenswürdigkeiten (Eiffelturm) immer eine Reise wert.

Nach Ihren Auftritten in Frankreich ging für Sie die Reise nach Bologna (Italien). Ein Land, in dem Sie gerne spielen? Ihre schwächste Platzierung dort war bisher ein fünfter Platz.

W.: Es scheint so (lacht). Heuer konnte ich mich vor Turnierbeginn in Italien ordentlich pushen. Mein ewiger Kontrahent aus Schweden, Ex-Senioren Weltmeister Christer Danielsson, gewann die ersten Turniere in Osnabrück und Wittelsheim. In Bologna habe ich mich in den letzten Jahren schon immer wohlgefühlt (Drei Siege in den vergangenen vier Jahren). Ich wollte ihn bei diesem Turnier bezwingen und meinen Titel vom Vorjahr verteidigen. Es war ein harter Kampf bis zum Schluss. Am Ende hatte ich knapp die Nase vorn (1928:1922 Punkte).

Ein kurzer Exkurs, der nicht die ISBT betrifft. Im April traten Sie Ihre weiteste Reise an. Bei den 13. International Senior Classic in Singapur nahmen Sie knapp 11000 Kilometer auf sich. Eine Reise, die sich für Sie letztlich gelohnt hat (1. Platz im Doppel mit Helmut Ulber [Augsburg], 2. Platz in der Gesamtwertung, 3. Platz im abschließenden Masters).

W.: Eine tolle Erfahrung für mich. Vor allem hätte ich mit diesem Ausgang wirklich nicht gerechnet. Man hofft natürlich immer im Voraus, eine gute Leistung abzuliefern. Dass ich mich aber gegen die stark spielende asiatische Konkurrenz durchsetzen konnte, darauf bin ich schon stolz.

Ein weiteres Highlight in Ihrem Jahr dürfte die Teilnahme an der Seniorenweltmeisterschaft in Unterföhring (05.08.-13.08.) gewesen sein.

W.: Hier dabei gewesen zu sein und vor allem Deutschland zu repräsentieren war für mich eine besondere Ehre. Ich spielte zuvor ein Turnier in den Niederlanden (2. Platz in Nieuwegein) und hatte kaum Zeit, mich zu regenerieren. Im Laufe der WM konnte ich mich dann doch steigern. Ein besonderes Erlebnis war es auch, so viele verschiedene Nationen an einem Ort kennenzulernen.

Ihr persönliches Fazit für 2017 und wie lauten die Ziele für 2018?

W.: Neben meinen sportlichen Erfolgen liegt mir die Kommunikation mit den verschiedenen Bevölkerungsgruppen am Herzen. Wir sind eine Bowlingfamilie. Auch Besonderheiten wie Linksverkehr in England oder Strandambiente auf Malta  sind Highlights der Tour, die ich seit zehn Jahren miterleben und genießen darf. Ich hoffe für 2018, bei der Tour genauso erfolgreich zu sein und gesund zu bleiben.

Das wünschen wir Ihnen. Vielen Dank für das Gespräch.

Tags: Weltmeisterschaft, ISBT, Wimmer, Dutch Open, Senioren Cup, Ratisbona

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