Interview mit André Michow zur WYC
Nachdem Tobias Börding langjährig sehr erfolgreich bei den deutschen Junioren war, allerdings mittlerweile altersbedingt aus dieser Klasse ausschied, will jetzt André Michow bei der diesjährigen Juniorenweltmeisterschaft in Lincoln, Nebraska für einen deutschen Erfolg sorgen.
Der 18-jährige Regensburger steht schon seit einigen Jahren auf der Bahn und bereits etliche Jahre im Jugendnationalkader gewesen. Auch bei den Junioren schaffte er es ins Nationalteam. Im vergangenen Jahr gelang ihm mit seinem Team bei den Jugend-Europameisterschaften in Leipzig die Sensation: Eine Goldmedaille für Team Deutschland.
Auch während der Ligasaison spielt Michow ganz oben mit, zusammen mit dem BC Ratisbona Regensburg schaffte er vor 2 Jahren den Aufstieg in die erste Bundesliga.
Verfolgen kann man die ganze Weltmeisterschaft ab 24 Juli unter: http://2016wyc.worldbowling.org/
Oder auf Twitter: https://twitter.com/worldbowling
Seine Motivation und seine Ziele bei der Weltmeisterschaft verrät Michow in einem Interview:
Wie lange spielst du schon Bowling und was fasziniert dich an diesem Sport so?
Ich spiele jetzt schon seit 9.5 Jahren und was mich an Bowling besonders begeistert ist die Kombination aus geforderter mentalen Stärke und das treffen taktischer Entscheidung auf Grund von Erfahrungswerten und Wissen das man sich angeeignet hat.
Bowling hat meistens den Ruf kein wirklicher Sport zu sein, wie würdest du versuchen Leute vom Gegenteil zu überzeugen?
Wenn man Bowling ernsthaft betreibt ist es auf jeden Fall ein Sport. Um die Konzentration in einem Wettkampf über bis zu 3h auf höchstem Niveau zu erhalten und dazu noch bis zu 15 Spiele pro Tag bewältigen zu können ist eine gewisse Grundfitness unumgänglich.
Wie viele Stunden Aufwand steckst du wöchentlich in dein Training?
Normalerweise zwischen 4-6h in Vorbereitung auf die WM waren es auch des Öfteren 12h oder mehr. Neben Training auf der Bahn ist natürlich auch theoretisches Wissen aus Videos oder Artikeln sehr wichtig, da fließt dann auch nochmal einiges an Zeit hinein.
Nach vielen Jahren im kompetitiven Bowling hast du schon sehr viele Erfahrungen, teilweise sogar im internationalen Bereich, gemacht. Was war bis jetzt dein schönster Moment?
Letztes Jahr mit meinen Teamkollegen zusammen im eigenen Land Europameister zu werden.
Gab es auch schonmal Momente oder Phasen, wo es schwer war sich für Bowling zu motivieren?
Natürlich gab es die, aber das ist denk ich normal wenn man einen Sport so intensiv ausübt.
Wie fühlt es sich an sein eigenes Land bei dem größten Jugendwettbewerb der Welt vertreten zu dürfen und ist es nochmal mehr besonders, weil es in die USA geht?
Die Vorfreude ist riesig, vor allem da sich die harte Arbeit, Zeit und Disziplin die man in den Sport schon seit der Jugend investiert hat auszahlen. Bei einer Weltmeisterschaft für Deutschland antreten zu dürfen ist etwas ganz besonderes.
Glaubst du, dass die WM nochmal eine ganz andere Erfahrung wird, da im Gegensatz zur EM noch Länder wie die USA, Malaysia oder Korea, mit sehr großen Talenten, um den Sieg kämpfen?
Auf jeden Fall, da einerseits mehr Nationen teilnehmen und andererseits die Bandbreite an guten Spielern im Vergleich zur EM nochmal deutlich höher ist.
Nach der Goldmedaille im Teamwettbewerb der Jugendeuropameisterschaften wissen wir schon, dass mit der deutschen Mannschaft immer zu rechnen ist. Wie glaubst du stehen die Chancen für das ganze Team, ganz besonders natürlich auch für dich, bei dieser WM?
Das Niveau einer WM ist meiner Meinung nach zu hoch um das genau einschätzen zu können. Wir sind als Team gut aufgestellt, aber um auf einer WM eine Medaille zu gewinnen muss natürlich auch alles passen.
Hast du, oder das ganze Team, eine Routine, um vor einem wichtigen Wettbewerb zur Ruhe zu kommen und dich zu konzentrieren?
Da hat sich jeder seine eigene Routine über die Jahre angeeignet wie zum Beispiel Musik hören, sich Unterhalten oder noch kurz am Handy spielen. Das ist sehr individuell je nach dem was für den einzelnen Spieler am besten als Vorbereitung geeignet ist.
Du kennst ja alle Nationalkaderkollegen schon seit mehreren Jahren, wie ist die Stimmung im Team und hilft es im Wettbewerb, dass ihr schon etliche Lehrgänge und Meisterschaften zusammen verbracht habt?
Die Stimmung im Team ist sehr gut was vor allem im Mannschaftswettbewerbe sehr wichtig ist. Meiner Meinung nach ist eine freundschaftliche und positive Stimmung im Team aber für die ganze WM hilfreich, da es trotz des Leistungsdrucks, unter dem man steht, eine entspannte Atmosphäre schafft.
Mit Jesper Svensson und Anthony Simonsen sind ja auch Spieler dabei, die aufgrund ihrer herausragenden Leistungen schon kleine Stars im Bowlinggeschäft sind. Daher natürlich die wichtige Frage: Dürft ihr eure Trikots tauschen und hast du dir vielleicht schon jemanden rausgesucht, dessen Trikot du dir schnappen willst?
Ein Shirt der Amerikaner wäre natürlich toll.
Was sind deine Ziele für deine weitere Karriere im Bowlingbereich, gibt es irgendwelche Vorbilder oder Träume die du erreichen willst?
Ein großes Vorbild ist Dominic Barrett aus England. Ich möchte auf jeden Fall auch im Herrenbereich Deutschland international vertreten und dort konkurrenzfähig sein.
Außerdem würde ich gerne eine Medaille auf einer WM gewinnen und bei einem European Bowling Tour Event den ersten Platz erspielen.
Danke für das Interview und viel Erfolg bei der Jugend Weltmeisterschaft.
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Tags: WYC, Michow, Weltmeisterschaft