Nach dem lang erwarteten Start der Bayernligen letztes Wochenende durften nun auch die Bundesligen zum ersten Spieltag in Leipzig antreten.
Nach dem erfolgreichen Klassenerhalt im vergangenen Jahr gingen die Nextime des Ratisbona Regensburg mit leicht verändertem Team ins Rennen. Die Lucky Striker Regensburg behielten ihre Aufstellung aus dem Vorjahr bei und gingen ohne weitere Änderungen in der Bundesliga der Damen an den Start.
Unterschiedlicher als an diesem ersten Spieltag hätte der Auftakt der beiden Mannschaften allerdings kaum sein können. Während die Damen einen sehr guten Start erwischten und mit der Anlage und den Bahnenverhältnissen sehr gut klar kamen, hatten die Herren mit einigen Problemen zu kämpfen.
Ratisbona schaffte vor 2 Saisons den hart erarbeiteten Aufstieg in die höchste deutsche Bowlingliga und hatte seitdem meistens den Klassenerhalt als Ziel. Vor allem im ersten Jahr hatten die Regensburger Herren noch einige Schwierigkeiten mit der neuen Ligaerfahrung, konnten dann aber im Laufe der Saison den verhaltenen Start ausgleichen und auf Platz sechs abschließen.
Nach Platz 7 in der Vorsaison will man sich diese Saison noch besser präsentieren. Anlass zur Hoffnung dazu geben die sehr guten Leistungen der verschiedenen Teammitglieder im Vorfeld der neuen Saison. So konnten sich Christian Rechenberg und Tobias Börding zusammen den Deutschen Meistertitel im Doppel sichern. Drüber hinaus gelangen Tobias Börding sowohl bei den Deutschen Meisterschaften als auch bei den Europameisterschaften 2016 in Brüssel gleich mehrfache Platzierungen in den Medaillienrängen. Zurecht ist er damit auch als aktueller Bowler des Jahres in Deutschland ausgezeichnet und damit auch Führungsspieler der Nextime Bowlers. Auch Youngster André Michow zeigte sein Können bei den diesjährigen Junioren - Weltmeisterschaften 2016 in den USA. In allen Wettbewerben zeigte er sich international konkurrenzfähig und verpasste nur knapp die Medaillienränge.
Verstärkt wird die Mannschaft heuer zudem mit dem 18-jährigen Nachwuchstalent aus der eigenen Jugend, Michael Söllner. Zusammen mit den erfahrenen Bundesligaspielern Sebastian Ott und Mannschaftkapitän Robert Wölki reiste man also gut gerüstet nach Leipzig zum ersten von insgesamt sechs Bundesliga - Wochenenden an.
Das erste Spiel eines solche Wochenendes ist oftmals richtungsweisend für den weiteren Verlauf. Leider konnte dieses erste Spiel gegen Bremen mit 924 zu 967 Pins knapp nicht gewonnen werden.
Ein daraufhin erfolgter Spielerwechsel brachte in Spiel 2 (952 zu 1091 gegen Premnitz) und Spiel 3 (913 zu 1035 gegen Berlin) nicht den erhofften ersten Sieg.
Auch nach der Mittagspause gingen die Partien 4, 5 und 6 gegen Dusiburg, München und Ingelheim ebenso duetlich verloren, sodass man sich unerfreulicherweise bereits Samstag Abend nach 6 von 9 Spielen mit deutlichem Abstand am Tabellenende wiederfand. Dies war in diesem Ausmaße nicht erwartet worden und es blieb eine gewisse Ratlosigkeit am Ende des Tages zurück. Letztlich war die zu hohe Anzahl an einfachen Räumfehlern und das Ausbleiben eines Quentchen Glücks zur rechten Zeit ausschlaggebend für diese Niederlagenserie.
Sonntag Vormittag wurden die letzten 3 Spiele des Spieltages absolviert, und trotz des deutlichen Dämpfers vom Vortage wollte sich das Nextime Bowlers Team nicht so schlecht verkaufen wie es am Vortag geschehen war. Zwar konnte auch Spiel 7 gegen Easy Bowling Berlin nicht gewonnen werden, aber das Team hatte sich trotz allem noch lange nicht aufgegeben. In Spiel 8 gegen Eisenhüttenstadt gelang aufgrund einer ruhigen und konzentrierteren Leistung ein knapper, aber auch verdienter, Sieg mit 1013 zu 992 Pins. Die Erleichterung war dem Team direkt anzusehen und so ging es mit neuem Kampfgeist gegen den aktuellen Deutschen Mannschaftsmeister Finale Kassel in die letzte Partie des Spieltages. Dort folgte eine extrem hochklassige Begegnung und ein wahres Strikefestival welches tatsächlich die Nextime Bowlers mit hervorragenden 1197 zu 1162 Pins (Durchschnitt 239,5 Pin) für sich entscheiden konnten und somit das höchste Spiel als Team des gesamten Spieltags erzielen konnten.
Zwar war es am Ende "nur" der 2. Tagessieg und mit insgesamt 5 Punkten auch nur der 10. Platz in der Tabelle. Aber gerade die letzten 2 gewonnenen Spiele sowie der geringe Abstand zu den davor liegenden Plätzen mit nur 3 Punktengeben doch Anlaß zur Hoffnung auf bessere Punktausbeute im weiteren Verlauf der Saison.
Bester Spieler der Nextime Bowlers war Tobias Börding mit 1958 pins (Schnitt 218 Pins) gefolgt von Christian Rechenberg mit Schnitt 198 Pin.
Im Gegensatz dazu lief bei den Lucky Striker alles glatt. Die ersten vier Spiele gingen teilweise sehr knapp an die Regensburgerinnen, genauso knapp verloren sie allerdings dann das fünfte Spiel gegen Kraftwerk Berlin (713 : 728), erholten sich aber schnell von der Niederlage und konnten die darauf folgenden zwei Spiele wieder für sich entscheiden.
In den beiden letzten Spielen mussten sie dann allerdings wieder die Punkte abgeben. Obwohl das letzte Spiel mit 819 Pins gegen den Tabellenführer eines der besten des Ligaspieltages und das zweit beste der Lucky Striker, konnten sie nicht mit den 889 Pins der Frankfurter mithalten.
Insgesamt konnten die Damen 18 Punkte erspielen und als viert bestes Team in die Saison starten.
2 Spielerinnen konnten auch unter den besten 20 Spielern der Liga landen. Michelle Ogrisek erspielte sich mit 188,00 Schnitt den 17. Platz der Gesamtschnittliste, Janina Hergenröder (193,33 Schnitt) erreichte Platz 12.
Obwohl bei den Herren sogar ein perfektes Spiel von Frank Drevenstedt gespielt wurde, konnte man insgesamt an den Ergebnissen doch erkennen, dass die Bahnen wie immer sehr anspruchsvoll waren und alles von der deutschen Bowlingelite abverlangte.
Der nächste Spieltag wird am 15./16. Oktober in Wildau bei Berlin ausgetragen. Leider wird Tobias Börding der Mannschaft am diesem Wochenende nicht zur Verfügung stehen, da er sich mit einem Sieg im Deutschlandfinale zu den gleichzeitig stattfindenden World Cup im fernen Shanghai qualifiziert hat.
Trotzdem oder gerade deswegen wollen die Nextime Bowlers ihr Können erneut im Vergleich mit den besten Mannschaften in Deutschland unter Beweis stellen.