In den vergangenen eineinhalb Wochen fand im belgischen Brüssel die Europameisterschaft der Männer im Bowling statt. Schon im vergangenen Jahr war das Nationalteam mit Wahlregensburger Tobias Börding mit einer Bronze- und einer Silbermedaille sehr erfolgreich. Selbstverständlich wollte der junge Münchner, der für den Erstligisten BC Ratisbona Regensburg spielt, diesen Erfolg auch dieses Jahr wiederholen.

Börding ging sehr gut vorbereitet und zuversichtlich in den Wettbewerb, da Deutschland als eines der favorisierten Teams in den Wettbewerb startete und somit auch mehrere Medaillenerfolge verbuchen konnte.

Im Einzel startete Börding dann noch mit leichten Schwierigkeiten, während sich bei den anderen Spielern bereits ankündigte, dass Ergebnisse auf Top Niveau erspielt wurden. Jesper Agerbo, der beim Erstligisten Finale Kassel spielt, startete mit einer Serie von 1492 Pins (248,7 Schnitt) in die Meisterschaft und gewann letztlich auch die Goldmedaille. Der routinierte Regensburger Tobias Börding landete dagegen auf Platz 77 mit 1256 Pins.

Im Doppel taute er dann auf und konnte auf gewohntem Niveau spielen und zeigen, dass er mit der Elite Europas mithalten kann. Zusammen mit Doppelpartner Pascal Winternheimer (Finale Kassel) spielte er sich auf Platz 3 der insgesamt 109 teilnehmenden Doppel. Börding erzielte 239 Schnitt auf 6 Spiele, was 1434 Pins entspricht. Auf Platz vier landete ein weiteres Doppel aus Deutschland, für die es, wie auch für Börding/Winternheimer, ins Halbfinale ging.

Dort musste der junge Wahlregensburger, der bereits seit seiner Jugend im Nationalkader spielt und daher enorm viel Erfahrung in internationalen Wettbewerben sammeln konnte, gegen das dänische Doppel antreten. Der Einzeleuropameister Jesper Agerbo, welcher im Vorlauf sogar noch besser als im Einzelwettbewerb spielte, und Teamkollege Jimmy Dan Mortensen sollten eine große Herausforderung für das Doppel Deutschland 3 sein.

Nach der Vorrunde waren nur wenige Pins zwischen den beiden Teams, auch das Halbfinale entschied sich dann entsprechen knapp. Börding und Winternheimer erzielten mit 208 und 215 zwar ein solides Teamergebnis, Dänemark konnte aber mithalten und gewann das Halbfinale mit 448 : 423.

Auch das zweite deutsche Team schied gegen das finnische Doppel aus, das in der Vorrunde bereits die Europarekorde in 6 Spielen Einzel- und Gesamtserie und 3 Spielen Gesamtserie brechen konnte, aus. Die Finnen konnten am Ende dann auch verdient die Goldmedaille gewinnen.

Anschließend ging es für Börding im Trio-Event an den Start. Zum bereits eingespielten Doppel vom Vortag gesellte sich noch Oliver Morig, der das Team mit aller Kraft verstärkte. Vor allem die 1372 Pins von Börding führten zum zweiten Platz für Team Deutschland 2 nach der Vorrunde. Damit war auch die zweite Medaille sicher, lediglich die Farbe musste in den Finalrunden noch entscheiden werden.

Als Gegner warteten die Schweden, die im Vorlauf nur einen Pin schlechter als die Deutschen abschnitten. Obwohl die Schweden normalerweise immer eines der favorisierten  Teams in Bowlingwettbewerben sind, konnten sie im Trio-Haldfinale nicht mit der starken Leistung der Deutschen nicht mithalten. Weder Börding noch seine Teamkollegen erlaubten sich einen Fehler und konnten somit alle über 230 Pins spielen. Mit einem deutlichen 710 : 592 Pins Sieg ging es dann gegen erneut gegen die Dänen um die Goldmedaille.

In der entscheidenden Runde reichten allerdings die 651 Pins des deutschen Trios nicht gegen die 687 Pins der übermächtigen Dänen und somit ging die Silbermedaille in deutschen Besitz über.

Im abschließenden Teamwettbewerb hatten dann fast alle Deutschen wieder etwas mehr mit Bahnen und dem Druck der auf dem Team lastete zu kämpfen. Börding erzielte in den 6 Spielen Vorrunde lediglich 1218 Pins und rutschte somit auch einige wichtige Plätze in der All-Event Wertung nach unten. Insgesamt landete der deutsche Nationalkader auf dem 14. Platz von insgesamt 36 Ländern, die ein Team stellen konnten.

Trotz der sehr guten Ergebnisse in Doppel und Trio Event reichte es für Börding dann allerdings nicht für den Masters Wettbewerb. Hierfür qualifizieren sich die besten 24 Spieler aus der Gesamtwertung. Durch die etwas schwächeren Serien im Einzel und Team fehlten 79 Pins für die Qualifikation hierzu. Trotzdem landete Tobias Börding auf Platz 37 von 218 Bowlern.  Als Reaktion zu der erfolgreichen Europameisterschaft sagte Börding: „Ich bin sehr froh, dass ich mit einer Bronzemedaille im Doppel und einer Silbermedaille im Trio abschließen konnte. Im Einzel und Team konnte ich nicht mein bestes Bowling zeigen, ich habe aber viel gelernt und werde weiter an mir arbeiten.“

Durch die guten Leistungen des Nationalteams konnten sich die deutschen Bowler auch für eine Teilnahme an den World Championships 2017 in Kuwait sowie den World Games 2017 qualifizieren.

 

Alle Ergebnisse findet ihr unter: http://www.bowlingresults.info/emc2016/

 

 

 

Quelle Bild: https://www.flickr.com/photos/123248394@N05/sets/72157672691753095

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